Neues aus dem Filmarchiv – 31.01.2018

Welche Bedeutung die katholische Kirche für die Bevölkerung Italiens auch während der Regentschaft Mussolinis hatte, lässt sich an Aufnahmen wie diesen erkennen, die ein Tourist in Venedig drehte. Ärmlich aussehende Pilger ziehen durch die Lagunenstadt, die Männer barhäuptig, während die Frauen Bündel und Körbe mit Opfergaben auf den Köpfen balancieren. Ihre Pilgerstäbe sind mit Pinienzweigen geschmückt. Auch einen kurzen, gut ausgeleuchteten Ausschnitt eines Gottesdienstes hielt der schmalfilmende Tourist im Bild fest.

Weitere interessante Filme finden Sie auf unserem YouTube Channel.

Neues aus dem Filmarchiv – 29.01.2018

In der Frühzeit des Kinos hatten die Filme nur eine Länge von ungefähr zwanzig Metern, was einer Vorführdauer von nicht einmal sechzig Sekunden entspricht. Da es sich zudem um statistische Aufnahmen handelte, die noch nicht durch Schnitte zu richtigen Erzählungen erweitert wurden, kam es für die Hersteller darauf an, kurze, aber ausdrucksstarke Handlungen auf ihren Filmstreifen zu bannen. Sketche und Slapstick waren daher im frühen Kino an der Tagesordnung. Wir zeigen ein Beispiel für diese Tradition, die allerdings bald, mit der fortschreitenden Evolution des Mediums, durch anspruchsvollere Inhalte abgelöst wurde. Die Aufnahmen entstanden im Dresdener Zwinger.

Weitere interessante Filme finden Sie auf unserem YouTube Channel.

Neues aus dem Filmarchiv – 26.01.2018

Am 23. Mai 1963 begeht die Thüringische Stadt Pößneck den „Tag der Völkerfreundschaft“. Die angereisten Gäste kommen nicht nur aus den osteuropäischen „Bruderstaaten“ der DDR, sondern auch aus Algerien, Dahomé, Gambia, Ghana, Guinea, Indien, Kamerun, Kenia, Mozambique, Somalia, dem Sudan, Südafrika und Venezuela. Insbesondere die Afrikaner wecken das Interesse der Bevölkerung und des Hobbyfilmers, der das Ereignis auf schwarzweißem 16-mm-Film festhält.

Mit propagandistisch wirksamen Veranstaltungen wie dieser trug die DDR die antiimperialistische und antikolonialistische Leitidee ihrer Außenpolitik auch nach innen zur Schau. In den 1960er Jahren, während der Hochphase der Dekolonisierung, erklärt sich die SED-Führung solidarisch mit den nationalen Befreiungsbewegungen in Afrika und der Dritten Welt und erhofft sich im Gegenzug diplomatische Anerkennung durch die postkolonialen Staaten.

Weitere interessante Filme finden Sie auf unserem YouTube Channel.

Neues aus dem Filmarchiv – 24.01.2018

Zwischen 1951 und 1970 richtete West-Berlin jährlich die sogenannte „Große Polizeischau“ im Olympiastadion aus: eine Schaufenster-Veranstaltung, die die Bürgernähe der Polizei fördern sollte. 1968, im Symboljahr der Studentenbewegung, hält ein Besucher Teile des Massenspektakels auf einem farbigen Schmalfilm fest, darunter auch akrobatische Kunststücke auf fahrenden Motorrädern und Trachtentänze.

Weitere interessante Filme finden Sie auf unserem YouTube Channel.

Neues aus dem Filmarchiv – 22.01.2018

Schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich auf der ostfriesischen Insel Langeoog der Bädertourismus. In den 30er Jahren ist Langeoog ein beliebter Erholungsort und verzeichnet eine stetige Zunahme des Fremdenverkehrs. Unser Film zeigt neben den üblichen Urlaubs- und Erinnerungsbildern die von Pferden gezogene Inselbahn, die 1936 gegen eine dieselbetriebene Bahn ausgetauscht wurde. Der hohe Anteil schwarz-weiß-roter Fahnen und Wimpel an den Stränden deutet darauf hin, dass die Aufnahmen 1933/34 entstanden sind – bevor die Hakenkreuzfahnen das kaiserliche Schwarz-Weiß-Rot mehr und mehr aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen begannen. Die Zustimmung zum NS-Regime wird am Rahme eines Platzkonzertes der SA in diesen Filmbildern recht deutlich.

Weitere interessante Filme finden Sie auf unserem YouTube Channel.